Am Puls der Natur
Digitale Infrastruktur für ökologische Langzeitforschung
Der hochinstrumentierte Waldstandort Lehrforst Rosalia wird zu einer kooperativen digitalen Infrastruktur für Ökosystemforschung ausgebaut. Diese fördert die Entwicklung von Strategien zur Begegnung des Klimawandels und liefert die Basis für Handlungsoptionen politischer Entscheidungsträger*innen. Die Modernisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen ermöglichen die Aufnahme des Standorts Rosalia in das europäische Netzwerk eLTER RI (European Long-Term Ecosystem, critical zone and socio-ecological Research Infrastructure). Damit wird die österreichische ökologische Langzeitforschung international positioniert. Der interdisziplinäre Ansatz bereitet auf die Herausforderungen ökologischer und digitaler Wandel vor und beschleunigt die Umsetzung von FAIR-Prinzipien in Österreich. Die Infrastruktur ist ein Vorzeigeprojekt und bietet Mehrwert für die Universitäten und deren Lehre. Damit wird dieses Freilandlabor nachhaltig Teil einer zukunftsweisenden Forschungsinfrastruktur mit offenem digitalem Zugang.
Projektziele
Hauptziel ist der Ausbau und Digitalisierung der räumlichen Forschungsinfrastruktur im Lehrforst Rosalia für integrative Ökosystemforschung im Rahmen von Klimawandel und eLTER-RI.
Konkret werden folgende weiterführende Ziele angestrebt:
- Modernisierung der qualitativ hochwertigen Infrastrukturausstattung für eine innovative Forschung
- Etablierung der Prime Methods für die Erfüllung der Kriterien einer Category 1 Site im Rahmen des eLTER RI Netzwerks
- Digitalisierung der gesamten Forschungsinfrastruktur, samt Datenerfassung, Datentransfer und Datenverarbeitung
Arbeitspakete
- AP1: Koordination (Forschungskonzept, Aufbau und Klimawandelexperimente)
- AP2: Digitalisierung (Datenmanagement und Open Science)
- AP3: Geosphäre (Biogeochemie und Bodenhydrologie)
- AP4: Hydrosphäre (Einzugsgebietshydrologie)
- AP5: Atmosphäre (Messtürme und Klimastationen)
- AP6: Biosphäre (Waldbestand und Biodiversität)
Aktueller Stand der Initiative
Zahlreiche Monitoring-Stationen im Lehrforst Rosalia wurden mittels Verlegung knapp zwei Kilometer Strom- und Glasfaserkabel digital zugänglich gemacht. Dies ermöglicht es, ökologische Beobachtungen zu wichtigen Ökosystemparametern in Echtzeit aufzuzeichnen und abzurufen. Dank des Einsatzes neuer Instrumente und automatisierter Erfassungssysteme werden kontinuierlich hochauflösende Messungen des Treibhausgasaustausches zwischen Biosphäre und Atmosphäre erfasst. Darüber hinaus wird der Datentransfer nun ebenfalls automatisiert, um die Übertragung von erfassten Datensätzen in das eLTER-Netzwerk (European Long-Term Ecological Research) zu erleichtern.
Mögliche Synergien für andere Hochschulen
Die Digitalisierungsinitiative wird Universitäten und Forschungseinrichtungen, die Ökosysteme überwachen zugutekommen. Besonders profitieren werden diejenigen, die eLTER-Standorte betreiben. Die im Rahmen dieses Projekts entwickelten automatisierten Arbeitsabläufe sollen eine Grundlage für ein gemeinsames Schema zur Datenberichterstattung und -verarbeitung schaffen, das künftige eLTER-Datenknoten speisen kann. Dieses Projekt baut auf langjährigen Kooperationen zwischen österreichischen Institutionen auf und ermöglicht die Konsolidierung eines Netzwerks, das die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und ihre Dienstleistungen überwacht
Hero:c Kager, BOKU