Der digital university hub - Wir leben die Hochschule der Zukunft

Aufbruchstimmung und Veränderungswille

In einer Ära, in der digitale Technologien unser Leben maßgeblich prägen und die Hochschullandschaft vor neue Herausforderungen stellen, haben mutige Pionier*innen das ehrgeizige Vorhaben ins Leben gerufen, den digital university hub (kurz: DUH) zu schaffen. Diese Reise war zweifelsohne eine Herausforderung, die ein visionäres Team erforderte, welches nicht an nur an den Change im Hochschulwesen glaubt, sondern diesen auch bereit ist vorzuleben.

Der DUH ist eines der drei zentralen Projekte im Bereich der Verwaltung an der TU Graz und wird bis Ende 2024 gemeinsam mit den Projekten "Digital Blueprint" und "Austrian University Toolkit" finanziell vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt. Zusammen mit den Kooperationspartner*innen Universität Wien und Universität Graz wird mit diesem wegweisenden Projekt daran gearbeitet, die digitale Zukunft im Hochschulbereich voranzutreiben. Im Zentrum dieser digitalen Initiative stehen Pioniergeist und Innovationsfreude - was auch ein Stück weit Mut erforderte:  Erstmals sollten Change Management-Ansätze an Hochschulen eingeführt werden, die bisher nur aus der Wirtschaft bekannt waren. Dieser Ansatz wurde von Anfang an in die Projektkoordination integriert.

Die Reise des digital university hub führte durch verschiedenste Teilprojekte, die den Weg für den digitalen Wandel ebnen. Entscheidungsträger*innen, Softwareentwickler*innen, Projekt- und Prozessbegleiter*innen, Transformationsmanager*innen, technische Expert*innen und Enabler*innen des digitalen Wandels sollen begleitet, unterstützt und mit Informationen sowie Raum für Austausch ausgestattet werden. Diese Vision zur Initiative wurde in einem Workshop mit den Projektpartner*innen und den Vizerektoraten für Digitalisierung der Universitäten Wien, Graz und TU Graz definiert.

Die Initiator*innen waren sich der Komplexität bewusst, die mit der Vernetzung von so einer Vielzahl an unterschiedlichen Akteur*innen und der Etablierung einer Veränderungskultur an Hochschulen einhergeht. Doch die ansteckende Aufbruchstimmung und der Wille zur Veränderung waren stark genug, diese Herausforderungen anzunehmen.

Collaboration for digitalization! - Rückblick auf Etappen und Meilensteine

Um die Reise bestreiten zu können, brauchte es vorab Orientierung. Die Projektverantwortlichen des DUH packten sich deshalb einen gemeinsamen Wertekompass ins Gepäck. Vertrauen, Kollaboration, Partizipation, Transparenz und der Wille zur ständigen Weiterentwicklung fanden darin Platz.

Zukünftig soll dieser Wertekanon nicht nur den Kooperationspartner*innen des Projekts DUH vorbehalten sein, sondern sich über alle österreichischen Hochschulen hinweg als ethischer Leitfaden für jegliches Handeln im Bereich der Digitalisierung erstrecken. Angesichts dessen lag es nahe, dass das Projekt in einem ersten Schritt selbst diese Werte verinnerlicht und nach außen trägt.

Zu diesem Zweck wurde eine auf Partizipation basierende Zusammenarbeit durch Arbeitsgruppen, bestehend aus Vertreter*innen beteiligter Universitäten, geschaffen. Innerhalb dieser liegt eine gemeinsame Verantwortung für die Arbeitspaket und den zu erzielenden Ergebnisse. Gleichzeitig werden in ihnen die definierten Werte gelebt.

Damit kommt auch zum Ausdruck, dass der DUH und all seinen Formaten das Prinzip des Gebens und Nehmens zugrunde liegt: Hochschulen und alle Akteur*innen, die sich mit der Digitalisierung befassen, sollen einander aktiv unterstützen und ihr Expert*innenwissen teilen, statt isoliert Lösungen für ähnliche oder gar gleiche Probleme zu erarbeiten. Ob es dabei um die Implementierung digitaler Signaturen, die Entwicklung von Softwareschnittstellen oder die Bereitstellung innovativer Tools für eine zukunftsweisende Hochschullehre und ein effizientes Forschungsdatenmanagement geht, spielt hierbei keine entscheidende Rolle.

Der Leitsatz der Pionier*innen folgt dem Credo „Collaboration for digitalization“ -  Gemeinsam für die digitale Transformation an Hochschulen – das „Wir“ in den Vordergrund stellen.

Im Folgenden werden die wesentlichsten Etappen und Meilensteile aufgezeigt, die den Weg der Verwirklichung dieser Vision veranschaulichen.

 

Der DUH informiert

Bereits um die 50 Projekte sind als digitale Initiativen auf der DUH-Website gebündelt. Diese bilden das Herz der Plattform. Projektleiter*innen haben so die Möglichkeit, ihre digitalen Initiativen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zugleich geben sie Kolleg*innen aus dem Hochschulwesen Einblicke in die Projektumsetzung – Change Management inklusive. Die Eckdaten, Arbeitspakete und teilweise bereits auch die daraus entstanden Services zu den Digitalisierungsprojekten sind nun für alle österreichischen Hochschulen sichtbar und befinden sich nicht mehr hinter verborgenen akademischen Mauern. Weiters werden Ansprechpersonen für die jeweiligen Projekten angeführt. Diese Offenheit und auch das Vertrauen ermöglichen weiteren Austausch und Vernetzung.

Zusätzlich zu den digitalen Initiativen wurde und wird auf der Plattform eine umfangreiche Sammlung von Informationen zu den Themen der digitalen und sozialen Transformation im Hochschulwesen veröffentlicht. Interessierte haben Zugriff auf umfassende Ressourcen zu den digitalen Kompetenzen im Hochschulbereich, einschließlich Weiterbildungsangeboten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den DUH Newsletter zu abonnieren oder im Newsbereich der Plattform aktuelle Nachrichten, tiefgreifende Einblicke in innovative Digitalisierungsinitiativen und Werkzeuge des Change Managements sowie Hintergrundgespräche und Interviews zu lesen. Mit einem Abonnent*innenkreis von über 120 Personen hat der DUH auf den Bedarf in diesem digitalen Bereich reagiert und diese Lücke erfolgreich gefüllt.

Nicht nur Berichte aus der Praxis, sondern auch ein theoretischer Leitfaden für Change Management – mit dem Fokus auf seine Anwendung im Hochschulbereich - wird am DUH geboten. Vier Concept Paper sowie ein Basic Toolkit bieten Einblick in bewährte begleitende Methoden, Maßnahmen und die Planung und Durchführung eines Change an der eigenen Hochschule. Dies ist der erste Schritt, um ein gemeinsames Verständnis und einheitliche Standards für Change Management an Hochschulen zu definieren. Diese Dokumente stehen auf der Plattform zum freien Download zur Verfügung.

Der digital university hub legt somit den Grundstein für die Etablierung eines dynamischen Ökosystems für Innovation und Wissenstransfer. Es strebt jedoch nicht nur nach dem Bereitstellen von Informationen, sondern auch nach der Schaffung eines inklusiven interuniversitärem Netzwerks, in dem Interessierte und Expert*innen der Hochschulen aus allen Fachbereichen willkommen sind und ihre Erfahrungen miteinander teilen können. Das Projektteam des DUH hat auch hierfür einen Weg gefunden.

 

Der DUH vernetzt

Unter dem Motto „Veränderung verbindet“ wurde ein interuniversitäres Netzwerk (auch „community of practice“) aufgebaut. Bereits über 200 Teilnehmende aus verschiedensten Hochschulbereichen sind Teil dieser Community. Sie trifft sich bei regelmäßig stattfindenden virtuellen Veranstaltungen, die als „Fachaustausch“, „MakerSpace“ oder „Exchange of Expertise“ tituliert sind. Hier treffen sie auf Expert*innen zu speziellen Digitalisierungsthemen, diskutiert hochschulübergreifend über wesentliche digitale Herausforderungen in der eigenen Hochschule oder im eigenen Projekt und tauscht Tools für die Hochschulverwaltung, -lehre und Forschung aus.

Diese Herangehensweise spiegelt den Vorsatz wider, in der Digitalisierung Menschen über die Prozesse zu stellen. Dazu gehört auch, digitaler Transformation und Change Management an Hochschulen ein Gesicht und damit eine persönliche Note zu verleihen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden und zudem die Vorteile professioneller Begleitung von Veränderungsprozessen zu verdeutlichen, wurden auf der DUH-Website Steckbriefe von Change-Begleiter*innen veröffentlicht. Regelmäßig stoßen neue Gestalter*innen von Hochschulen aus ganz Österreich hinzu. Mit Freude geben sie ihre Erfahrungen, bewährten Werkzeuge und Tipps für Newcomer*innen im Change Management an Hochschulen weiter.

Das bisherige Highlight in Sachen Vernetzung bildete jedoch zweifellos das DUH Lab: Eine zweitägige hybride Konferenz unter dem Leitsatz „Do it yourself: Change“, die im Juni 2023 durchgeführt wurde. Über 200 Teilnehmende von mehr als 30 Hochschulen besuchten die Impulsvorträge, unter anderem auch vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, und nahmen an Workshops zu aktuellen Trends im Bereich der digitalen Transformation teil.

Alle Veranstaltungsformate des DUH schaffen Zeit und Freiraum für innovatives Denken, Unterstützend die Entwicklung einer Feedback- und Reflexionskultur sowie der Aufbau persönlicher und organisatorischer Kompetenzen im Umgang mit Veränderungen im digitalen Zeitalter.

 

Der DUH baut Straßen

Mit dem Anspruch speziell Entwickler*innen gezielt Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihre kreativen Ideen in die Tat umzusetzen, hat das Team des DUH dafür eine eigene Entwicklungsstraße aufgebaut. Der digital university hub fungiert damit als eine Quelle der Inspiration, um technologische Grenzen zu überwinden und neue Horizonte zu erkunden. Dies umfasst auch die Förderung und Verbreitung innovativer Open-Source-Softwarelösungen.

Die Offenheit, die in den Veranstaltungen des DUH gelebt wird, sowie der kollektive Wille zur Kollaboration und zum gegenseitigen Vertrauen spiegeln sich auch in diesem Kontext wider.

Eine gemeinsame Reise - Verwirklichung einer kollaborativen Hochschullandschaft

Der digital university hub hat sich in den letzten drei Jahren zu einem Ort des digitalen Miteinanders, der Kollaboration und des Austauschs entwickelt. Entstanden, um Verwaltungsinitiativen im Bereich Digitalisierung abzubilden, hat der DUH nun seinen Platz als umfassende Informationsplattform eingenommen, die Transparenz über alle Aspekte der Digitalisierung im österreichischen Hochschulraum schafft. Eine Vielzahl von Zielgruppen, die zu den digitalen Enabler*innen in der österreichischen Hochschullandschaft zählen, nutzen diese Drehscheibe, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Diese Meilensteine der Pionier*innen verdeutlichen deren Leistungen. Durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Formaten ist es gelungen, eine diverse (Reise-)gruppe von Akteur*innen im Hochschulwesen anzusprechen – ein Erfolg, der zuvor noch niemanden gelungen ist. Dieser Erfolg ist dem Weitblick, der Resilienz und dem unermüdlichen Engagement eines hochmotivierten Teams zu verdanken.

Obwohl bereits bedeutende Fortschritte erzielt wurden, ist die Reise noch nicht zu Ende. Es liegt weiterhin in der gemeinsamen Verantwortung, den geebneten Weg zur kollaborativen Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen zu asphaltieren und auszubauen, damit noch mehr Personen mitfahren und mitgestalten können. Dies erfordert eine noch intensivere Vernetzung sowie die kontinuierliche Aufrechterhaltung der bisherigen Errungenschaften.

Die Rolle des digital university hub wird bis 2024 als auch für die zukünftige Zeit in enger Abstimmung mit relevanten Akteur*innen wie dem uniko Forum Digitalisierung, der Arbeitsgemeinschaft Zentren für Informations- und Datenverarbeitung (Arge ZID), ACOmarket und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung definiert werden. Es wird angestrebt, eine klare und umfassende Vereinbarung zu treffen, die die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des DUH in diesen Kooperationen und Partnerschaften genau festlegt.

Eines ist jedoch jetzt schon sicher: Der DUH wird in Zukunft ein erweitertes Angebot an Shared Services bieten. Ergebnisse und Services aus den digitalen Initiativen sollen auf der Plattform abgebildet werden und wie alle anderen Inhalte frei zur Verfügung stehen. Eine zweite hochschulübergreifende Konferenz und weitere Netzwerktreffen für fachlichen Austausch sind ebenso geplant.  Der oben angesprochene Wertekompass wird auch zukünftig den Weg weisen und – so ist zu hoffen – den digital university hub nachhaltig in der österreichischen Hochschullandschaft verankert.